Absage Zeltlager 2020

In Absprache mit dem gesamten Pastoralteam haben wir entschieden, das Zeltlager 2020 in Stadthagen abzusagen! Wir sind uns bewusst, wie weitreichend und einmalig diese Entscheidung ist, deswegen möchten wir sie gerne ein wenig ausführlicher begründen (Das Schreiben können Sie hier herunterladen):

  • Sicherlich haben Sie in den vergangenen Tagen die Diskussionen um Laden- und Schulöffnungen verfolgt. In diesem Zusammenhang haben wir immer wieder von verschärften Hygienemaßnahmen gehört. Wir sehen uns für das Zeltlager nicht in der Lage, diese strengen aber notwendigen Hygienemaßnahmen vollumfänglich umzusetzen. Bei aller Mühe bietet ein Zeltlager hierfür einfach nicht die notwendige Basis.
  • Ähnliches gilt für die Distanzregeln, die wir alle schon seit Wochen einhalten müssen. Unser Zusammenleben im Zeltlager ist darauf hin ausgerichtet, gemeinsam und in der Gruppe viel zu erleben, zu spielen und zu toben. Hierbei sind Abstände nicht immer oder nur sehr schwer einzuhalten. Die Aufenthaltssituationen in den Schlaf- und Esszelten lassen sinnvolle Distanzregeln schlichtweg nicht zu.
  • Politisch nicht geklärt ist die Frage, ob zu den Sommerferien wieder öffentliche Versammlungen und Zusammentreffen von größeren Gruppen erlaubt sein werden. Momentan dürfen sich nur mehrere Personen des gleichen Haushalts in der Öffentlichkeit gemeinsam bewegen. Wie sich diese Regelung entwickeln wird, ist nicht abzusehen. Wir sehen dies gerade an den schwer umsetzbaren Anstrengungen der Schulen. Die Tatsache, dass Großveranstaltungen bereits bis Ende August abgesagt sind und das erste Bistümer bereits alle Ferienmaßnahmen untersagt haben macht die Aussichten nicht besser. Das wir mit ungefähr 90 Personen diese zwei Wochen im Zeltlager verbringen dürfen, ist also keineswegs gesichert. Wie sinnvoll dies gegebenenfalls wäre, liegt in unserem Ermessen.
  • Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl sehen wir unter anderem die Gefahr, dass sich der Virus, von uns unbemerkt, unter den Teilnehmern ausbreitet und wir diesen dann über das Zeltlager zuhause weiterverbreiten. Diese Verantwortung können und möchten wir nicht übernehmen.
  • Momentan ist der Zeltplatz, der sich in öffentlicher Hand befindet, geschlossen. Der Kreis Schaumburg als Betreiber kann uns nicht verbindlich zusagen, dass er zu unserem Buchungszeitraum geöffnet sein wird. Wir möchten somit auch vermeiden, dass wir erst kurz vor dem Zeltlager die Reißleine ziehen müssen.
  • Hinzu kommt für uns als Zeltlagerteam das Problem, dass wir wenig Möglichkeiten haben, sinnvoll das Zeltlager inhaltlich zu planen. Da auch wir uns natürlich nicht treffen dürfen und das Planungswochenende abgesagt ist, gestaltet sich die Situation sehr schwierig. Nicht alles kann man online oder per Telefon organisieren.

Vielleicht fragen Sie sich, warum wir das Zeltlager zwei Monate vor dem eigentlichen Beginn absagen.

  • Uns ist es wichtig, unsere Entscheidungen nicht nur möglichst transparent zu machen, sondern vorrangig Ihnen in den Familien genügend Zeit zu geben, diese neue Situation zu organisieren. Immerhin werden die Kinder nun in den ersten beiden Sommerferienwochen nicht von der KjG betreut – dies muss sicherlich privat organisiert werden.
  • An zweiter, aber absolut untergeordneter Stelle geht es zu diesem frühen Zeitpunkt darum, eventuell hohe Stornogebühren zu vermeiden. Diese würden sicher anfallen, wenn wir kurzfristig absagen. Momentan sehen wir noch die Möglichkeit, diese zu vermeiden.

Grundsätzlich sei Ihnen allerdings versichert, dass wirtschaftliche Gründe unsere Entscheidung nicht angetrieben haben, dies sind „Nebengeräusche“ die sich zwangsläufig ergeben. Es geht bei der Absage einzig und allein um die Gesundheit Ihrer Kinder, der Gruppenleiter, der weiteren Begleiter und deren aller Familien. Uns ist durchaus bewusst, was es bedeutet, ein Zeltlager, das in diesem Jahr zum 52. Mal stattgefunden hätte, abzusagen. Leider sehen wir für diesen Bereich, den wir zu verantworten haben, keine andere Option.

Wir hoffen sehr, dass wir möglichst bald wieder ein wenig „normaler“ leben können. Bitte bleiben Sie alle gesund und munter.

Mit freundlichen Grüßen,

Ingo Krey, geistlicher Begleiter der KjG & Tobias Jakob, Lagerleiter